Freitag, 1. Juni 2012

~ Rezension ~

Das Wesen

von Arno Strobel





Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: Fischer; Auflage: 1 (11. November 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3596186323
ISBN-13: 978-3596186327










Kurzbeschreibung:

Ein kleines Mädchen stirbt, und der Hauptverdächtige wandert in den Knast - unschuldig? 15 Jahre später: Wieder verschwindet ein Kind, und der Albtraum beginnt von vorn - für die Ermittler und den Täter von damals. Ein verurteilter Psychiater und ein besessener Kommissar - ein erbittertes Psychoduell um Schuld und Rache.

 

Meine Meinung:

Für mich war dieser Thriller der erste Roman von Arno Strobel und ich kann nur sagen: Ich bin begeistert! Nach dem Lesen habe ich mir sofort "Der Trakt" und "Das Skript" bestellt, sein neues Buch "Der Sarg", welches im nächsten Jahr erscheint, ist ebenfalls direkt auf meine Wunschliste gewandert.

In "Das Wesen" geht es um den verurteilten Psychiater Joachim Lichner, der wegen der Ermordung eines kleinen Mädchens 13 Jahre im Gefängnis verbracht hat, und den Kriminalkommissar Bernd Menkhoff, der Lichner 1994 in dem Mordfall überführt hat.
2009 verschwindet dann wieder ein Kind und die Spur führt Kommissar Menkhoff und seinen Partner Kommissar Seifert erneut zu Dr. Lichner, der jedoch seine Unschuld beteuert...

Der Leser folgt in diesem Thriller abwechselnd zwei polizeilichen Ermittlungen auf zwei verschiedenen Zeitschienen, erzählt wird die Handlung aus der Sicht von Kommissar Seifert. Zum einen erfährt man alles über den Fall aus dem Jahr 1994 und wie es dazu kam, daß Dr. Lichner zu einer Haftstrafe verurteilt wurde. Zum anderen findet man sich im Jahr 2009 wieder und folgt dort den aktuellen Ermittlungen.

Die beiden Kommissare könnten eigentlich nicht unterschiedlicher sein: Kommissar Menkhoff ist eher ein arroganter, unbeherrschter und aufbrausender Typ, mit teilweise zweifelhaften Ermittlungsmethoden. Er hält hartnäckig an seiner Meinung fest, ohne andere Sichtweisen auch nur in Betracht zu ziehen, was es mir schwer gemacht hat, Sympathien für ihn zu entwickeln. Sein Partner Kommissar Seifert ist eher ein ruhiger und nachdenklicher Charakter, den ich sehr gern mochte. Er hat Zweifel an Bernd Menkhoffs Ermittlungsergebnissen, hält ihm aber trotzdem fast uneingeschränkt den Rücken frei.

Dr. Joachim Lichner hat bei mir von Anfang an eine Gänsehaut verursacht, seine sarkastische und herablassende Art war mir einfach zuwider. Die Spannungen zwischen ihm und Kommissar Menkhoff waren im ganzen Buch fast greifbar und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie sich das "Duell" zwischen den Beiden entwickeln wird.

Arno Strobel baut von Kapitel zu Kapitel so viel Spannung auf, daß ich das Buch teilweise nicht mehr aus der Hand legen konnte. Besonders die letzten 150 Seiten haben mir den Atem geraubt, bis zum großen Showdown. Zwischendurch wird man als Leser immer wieder auf falsche Fährten geführt und mit der letztendlichen Auflösung hatte ich absolut nicht gerechnet.

 

Fazit:

Wer einen spannenden und unblutigen Thriller sucht, mit vielen unerwarteten Wendungen, dem wird dieses Buch sicherlich gefallen. Schwierig waren für mich persönlich nur die Szenen, in denen es um Kindesmissbrauch ging. Die Schilderungen haben mich teiweise so mitgenommen, daß ich insgesamt 4 von 5 Sternen vergeben möchte.



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